
"Markus Maier bearbeitet die Leinwand von der Rückseite. Dabei transportiert er verschiedene Farben durch die Poren der fein- oder grobmaschigen Leinwand, so dass eine textile Anmutung entsteht, die ästhetisch pointiert seinen Schaffensprozess einfängt und konserviert. Silikate und Ölfarben präsentieren sich dem aufmerksamen Betrachter als Momentaufnahmen, Dokumente einer schöpferischen Kraft.
Mal empfindet man die zarte Changierung von Weiß als kaum erfahrbaren und sichtbaren Moment, dann wieder quellen Farbmassen schier gewaltsam, kaum aufzuhalten durch das Gewebe und frieren gleichsam in differenten Ebenen ein und verqueren gegeneinander. Virtuos beherrscht der Künstler Markus Maier die Klaviatur der Materialien und setzt sie gekonnt ein.
Er hat die reziproke Technik entwickelt und ausgefeilt, so dass er das Ergebnis durch Farbbeschaffenheit und Farbauftrag beeinflussen, aber nicht exakt steuern kann. So räumt er dem Zufall konkret eine Mitwirkung ein.
Von Weitem lassen sich seine Bilder nicht entschlüsseln. Man muss schon herantreten. Dann zeigt sich, dass die Werke einzigartig sind. Sie stellen einen Ausdruck der heutigen Zeit dar, weil sie nichts anderes als sich selbst zum Inhalt haben und Musterbeispiele eines der konkreten Kunst verpflichteten Schaffens sind."
Burkhard Leismann Leiter Kunstmuseum Ahlen 2016